High an der Börse

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Seit der Legalisierung von Marihuana in Amerika geht es an der Börse hoch her – und zwar genau bei den Unternehmen, die im neu gewonnenen Milliardenmarkt mitmischen wollen. Finden lassen die sich vor allem im Marijuana Index Global Composite – oder auch einfach MJIC. Kurz gesagt also das Pendant der Cannabis-Branche zu Dax und Co.

Dieser Index spiegelt den Boom um die so beliebte Pflanze deutlich wieder. Neben der Tatsache, dass eine weltweite Legalisierung immer weiter vorangetrieben wird, sprechen auch sonst die Zahlen für sich: allein in diesem Jahr sollen durch den Handel rund um die Wunderpflanze schon um die 17 Millionen US-Dollar in die Wirtschaftsleistungen von Amerika geflossen sein – und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Beste Aussichten würde man also meinen.

Aber Freunde, die Sache ist so: die einerseits euphorischen Zahlen im Kurs des MJIC-Index sind leider doch sehr inkonsistent. Dazwischen lassen sich nämlich genauso brutale Kurseinstürze beobachten. Und nicht selten sind die Zahlen einiger einzelner Unternehmen dauerhaft gefährlich rot.

Das Problem liegt unter anderem daran, dass viele von diesen Unternehmen an neuen Wirkstoffen auf Basis der Cannabis-Pflanze forschen. Sicher ´ne gute Sache, aber Geld verdienen lässt sich damit bis jetzt noch eher schwierig. Und die Erfolgschancen sind durch die ganzen äußeren Einflussfaktoren auch ziemlich schwer einschätzbar. Eines der bekanntesten Einhörnern unter diesen Cannabis-Unternehmen ist GW Pharmaceuticals. Und selbst bei denen ist überhaupt nicht klar, in wie Fern die entwickelten Mittel letztendlich am Markt zugelassen werden. Die Dividende kann also noch auf sich warten lassen.

Was erschwerend dazukommt: im allgemeinen US-Recht ist Cannabis unabhängig von der Haltung einzelner Staaten immer noch verboten. Die Finanzierung gestaltet sich für die jeweiligen Unternehmen also deutlich schwerer als bei 0815-Firmen, da Banken natürlich lieber nicht in den Konflikt mit der Bundesbehörde kommen wollen. Und auch auf der Seite der Investoren sieht es nicht unglaublich rosig aus: die Transparenzpflicht ist bei Cannabis-Firmen schwächer als sonst, wodurch es in der Konsequenz logischerweise für Investoren gar nicht mal so einfach ist, einen Durchblick zu bekommen.

Fazit: das Geschäft mit dem guten alten Gras bietet sicher die ein oder andere interessante Möglichkeit. Aber auf eine anständige Dividende könnt ihr dabei leider nicht unbedingt setzen.

 

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