Neuer Tech-Shit von Snapchat

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Vor zwei Wochen ging das Spektakel um die neue Kamera-Brille von Snapchat los. Unter dem passenden Namen Spectacle hat das Unternehmen sein neues Tech-Gadget auf den Markt gebracht. Was genau dahinter steckt und warum es sich hier um einen echten Boom handeln könnte? Hier entlang.

First things first: die Brille macht modisch richtig was her und wirkt im ersten Moment wie eine ganz normale, aber wohlgemerkt super stylische, Sonnenbrille. In drei Farben – Lachs, Türkis und Schwarz – ist das gute Stück erhältlich und passt mit seiner Form perfekt zu der hippen, jungen Zielgruppe von Snapchat. Glaubt ihr nicht? Schaut hier vorbei und macht euch selbst ein Bild. Vor allem können die Leute um euch herum aber dank eines blinkenden Lichtes sehen, ob ihr gerade eine Aufnahme macht oder nicht. Bringt euch also auch noch Sympathiepunkte auf der Straße, weil nicht jeder gleich befürchten muss gefilmt zu werden. Soll Menschen geben, die mögen das nicht.

Was wir Snapchat außerdem lassen müssen: die stellen sich Marketing-technisch gar nicht so dumm an. Und zwar ist die Spectacle bis jetzt ausschließlich über Snapbots erhältlich. Was genau das jetzt schon wieder heißen soll? Knallgelbe Verkaufsautomaten wandern durch die Gegend und bleiben dann jeweils nur ein paar Stunden mit – logisch – begrenztem Angebot da stehen. Die aktuellen Standorte der Snapbots findet ihr immer auf der extra eingerichteten Webpage, wo aber ansonsten zumindest ein Countdown bis zum nächsten Verkauf läuft. Ergebnis dieser abgefahrenen Idee: ewig lange Warteschlangen und eine immense mediale Präsenz.

Auch ein gar nicht so unerhebliches Kriterium: der Preis. Spätestens hier verlieren wir, als Otto-Normal-Menschen, nämlich nicht selten das Interesse an dem neuen, krassen Tech-Shit auf dem Markt. Allerdings hält sich das allzu bekannte Ohnmachtsgefühl hier klar in Grenzen: mit 129 US-Dollar ist die Brille nicht teurer als eure Tom Ford Brille. Das erklärt dann neben dem generellen Hype auch sonst die langen Warteschlangen.

Und jetzt auch endlich zu dem eigentlichen Produkt: was kann die Brille überhaupt? Recht simpel gehalten, hat sich Snap auf Bild- und Videoaufnahmen beschränkt. Kein großer Schnick-Schnack und direkt auf den Punkt gebracht. Was ihr aufnehmt, könnt ihr anschließend ganz easy über Snapchat verschicken. Statt high-end Gadget also ein klassisches Lifestyle-Produkt, was nicht nur in Sachen Funktion, sondern auch puncto Design und Preis überzeugt. Und mit Hinblick auf den geplanten Börsengang von Snap nächstes Frühjahr müssen wir lobend anerkennen: soweit alles richtig gemacht!

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