So verrückt es klingt, aber in manchen Orten dieser Welt wird diese Frage mit JA beantwortet. Das Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung in den USA gibt regelmäßig eine Einkommensgrenze für staatliche Hilfen heraus. Ausgelegt am durchschnittlichen Einkommen in einer Region gestaltet sich das so:
Wer maximal 80 Prozent des Durchschnitt-Einkommens seiner Region verdient, gilt als „arm“, wer maximal 50 Prozent verdient als „sehr arm“ und wer unter 30 Prozent liegt als „extrem arm“.
Mit 105.000 Dollar Jahreseinkommen ist man „arm“
Kaum zu glauben, aber in einigen Regionen rund um San Francisco sind die Gehälter durch den Tech-Boom im Silicon Valley derartig gestiegen, dass beispielsweise eine vierköpfige Familie mit einem Gesamteinkommen von rd. 100.000 Dollar bereits als arm gilt, weil sie unter 80 Prozent des durchschnittlichen Einkommens liegt. Wer andernorts also ein gut bis sehr gut Verdiener gilt, hat in dieser Region tatsächlich Anspruch auf staatliche Sozialhilfe. Ein Grund sind die gewaltig gestiegenen Mieten. Während in anderen Regionen bereits 20-30 Prozent des Einkommens für die Miete genügen, liegt dieser Wert in der Bay Area zum Teil bei bis zu 80 Prozent. Da bleibt vom vermeintlich guten Einkommen dann tasächlich wenig übrig.
In vielen Regionen entlang der Küste bei San Francisco reichen daher schon 80.000 Euro, um als arm zu gelten. Im Vergleich, das entspricht etwas einem Jahreseinkommen von brutto 74.000 Euro! In anderen Regionen in den USA liegt dieser Vergleichswert bei nur 36.000 US Dollar.
Tatsächlich gelten für die Beantragung der Sozialhilfe noch weitere Hürden, so wird ein bestimmtes Budget zunächst an die „ganz armen“ ausgeschüttet, bevor es weiter nach oben verteilt wird. Dieser Prozess kann auch bis zu drei Jahre dauern, ehe endgültig eine Auszahlung erfolgt.