Wir schreiben heute den 8.März 2017 – und blicken damit wie jedes Jahr auf den internationalen Frauentag, der sich mittlerweile seit über 95 Jahren weltweit etabliert hat. Ganz dem Anlass entsprechend haben wir es uns also nicht nehmen lassen, den Status Quo in puncto Karrierechancen der Frau gegenüber den Männern dieser Welt genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie die Chancen für das weibliche Geschlecht nun heutzutage stehen, gleichberechtigt behandelt zu werden? Kleiner Spoiler vorweg: Deutschland schneidet im internationalen Vergleich überraschend schlecht ab.
Dabei beziehen wir uns auf den glass-ceiling index vom Economist, in dem die Länder im Hinblick auf ihre Gleichberechtigungs-Politik gelistet sind. Daten zum Thema Lohnunterschiede, Führungspositionen, bezahlte Urlaube von Müttern versus Vätern oder auch Kosten für Kinderbetreuung sind hier in die Bewertung mit eingeflossen – und die Ergebnisse in den vorderen Positionen sind wenig überraschend: mit Island, Norwegen, Schweden und Finnland führen die nordischen Länder einheitlich die Liste an und bieten Frauen damit die fairsten Bedingungen beruflich ihren Weg zu machen, ohne dass die Chromosomen dabei eine Rolle spielen. In Finnland haben Frauen beispielsweise im Durchschnitt eine höhere Ausbildung als Männer und Schweden trumpft mit seinem hohen Anteil an Frauen im Parlament.
Soweit, so gut. Auch Länder wie Ungarn, Polen und Frankreich halten sich in den oberen Positionen – Ungarn beispielsweise gibt sich besonders großzügig im Hinblick auf die gewährleistete Mutterzeit. Deutschland schafft es dafür aber nur gerade so, sich noch im oberen Mittelfeld zu positionieren. Vor allem die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede spielen hier eine signifikante Rolle. Während die USA und Japan schon wirklich schlecht abschneiden, sind die absoluten Verlierer dieser Runde Südkorea und die Türkei. Hier erhalten Männer die bessere Ausbildung, haben höhere Positionen in Unternehmen inne und damit – logisch – auch das bessere Gehalt als Frauen. Unser Fazit? Bis wir von Gleichberechtigung sprechen können, ist noch ein weiter Weg zu gehen. Und Tage wie heute erinnern uns zwar immer wieder daran, was schon erreicht wurde – aber vor allem daran, was noch zu erreichen bleibt.
