Was haben Staaten wie Iran, Irak, Venezuela, Saudi-Arabien, Kuwait und auch Russland gemeinsam? Ihre Wirtschaftsleistung ist sehr abhängig von ihrer Erdölproduktion und damit vom weltweiten Ölpreis. Besonders schmerzlich spüren dieses Staaten wie Venezuela und auch Russland dieser Tage.
Während der Ölpreis noch vor wenigen Jahren deutlich über 100$ notierte, ist er aus vielerlei Gründen deutlich zurückgefallen, bisweilen bis an die Grenze von 30$. Zu höchstzeiten der Ölpreise wurde dieses mit der endlichen Ressource Öl begründet, doch scheint diese zur Zeit weniger endlich als je zuvor. Vielmehr haben neue Fördermethoden, u .a. das sog. Fracking, die bisherigen Fördermengen deutlich ausgeweitet. Das Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage für Öl weltweit hat sich dadurch deutlich zu Ungunsten der Anbieter verschoben. Besonders die russische Wirtschaft leidet sehr unter dem niedrigen Ölpreis, ist die wirtschaftliche Leistung des Landes aufgrund mangelnder Reformen zu bald 90% vom internationalen Ölpreis abhängig. Was des einen Leid, ist bekanntlich des anderen Freud für Länder wie China und die USA, die einen hohen Verbrauch für Ihre Industrie haben. Aber auch wir freuen uns, wenn wir beim Tanken weniger bezahlen müssen.
Die schöne Zeit könnte aber nun ein Ende haben, zumindest vorerst. Mit dem neuen Präsidenten der USA ist davon auszugehen, dass eine Annäherung an Russland auch mit einem steigenden Ölpreis einhergehen wird. U. a. war dieser Tage zu beobachten, dass die OPEC, ein Staatenbündnis Erdölexportierender Länder, sich erstmals seit fast 10 Jahren gemeinsam auf eine Linie zur Begrenzung der Fördermengen einigen konnten. Russland, das der OPEC nicht angehört, hat sich zusätzlich verpflichtet, sich dieser freiwilligen Reduzierung anzuschließen. Das ganze hat nur einen Hintergedanken: der Ölpreis soll (endlich) wieder steigen! Dafür verzichtet man gemeinsam auf eine Erhöhung der Produktion.
Auf den Ölpreis hatte das direkte Folgen, denn er stieg innerhalb weniger Tage um über 20% auf nun wieder rd. 55$. Aber das wird nicht das Ende sein, denn kurz- mittelfristig sind Kurse über 60$ zu erwarten.
Als Anleger eröffnen sich dabei gleich mehrere Anlageoptionen.
- Mutige Anleger investieren direkt in Optionsscheine, die auf einen weiteren Anstieg der Ölpreise wetten.
- Aktien von Öl-nahen Unternehmen werden profitieren, wie u. a. Shell, BASF oder Total
- Wer sein Geld lieber breiter anlegen möchte, kann auch in sog. Zertifikate einsteigen, die gleich mehrere Aktien abdecken, wie bspw. hier