Masako Wakamiya – das ist die Frau aus Japan, die gerade ihre eigene iPhone App programmiert und veröffentlicht hat. In der heutigen Zeit nichts besonderes mehr? Weit gefehlt, denn Wakamiya ist stolze 81 Jahre alt. Und guess what, die gute Frau hatte bis zu ihrer Pensionierung keinen Schimmer davon, wie man programmiert.
Aber von vorne. Auf der TED-Bühne in Tokyo erzählt die 81-jährige erstmals davon, wie sie den Zugang zu ihrem ersten Computer gefunden hat. Zu der Zeit steht der damaligen Bänkerin mit 60 Jahren die Pensionierung bevor – unverheiratet und ohne Kinder wartet zu Hause aber vor allem ihre Mutter auf sie, auf deren Pflege Wakamiyo sich von nun an hauptsächlich fokussiert. Als sie von der neuen Technologie hört, mit der man ohne aus dem Haus zu gehen Kontakt zu Mitmenschen haben kann, überlegt sie nicht lange.
In einem typischen Impulskauf schafft Wakamiya sich also einen Computer an – das Problem dabei: vor 20 Jahren war die Bedienung noch nicht ganz so intuitiv wie heutzutage. Aber auch davon lässt sie sich nicht aufhalten, und ist nach drei Monaten tüfteln endlich soweit: der Computer läuft. Online vernetzt sie sich mit Gleichgesinnten und eignet sich nach und nach ihr technologisches Wissen an. So hat das Ganze also anfangen.
Was sie schließlich dazu gebracht hat, eine eigene App zu entwickeln? In ihrem Senioren-Club stellt sich raus, dass die meisten Apps nicht gerade ihre Altersklasse zur Zielgruppe haben. Als sich auch nach mehreren Anfragen nichts tut, nimmt sie das Ruder kurzerhand selbst in die Hand und entwickelt innerhalb von sechs Monaten die App „Hinadan“. Dabei geht es um das japanische Fest „Hinamatsuri“, bei dem Puppen in traditionellen Gewändern den Kaiser und sein Gefolge verkörpern. Und das Ganze geht nun auch via der App.
Hinadan ist damit Wakamiyas erste App – aber sicherlich nicht ihre letzte. Nach eigenen Aussagen ist sie voller Ideen und hat gerade erst angefangen sich in der Richtung zu verwirklichen. Was wir alle von dieser einzigartigen Frau lernen können? Man ist tatsächlich nie zu alt, um was Neues anzufangen. Und jetzt mal ehrlich: wenn sie es geschafft hat, sich die das Programmieren selbst beizubringen, ist die Hoffnung für uns doch noch nicht verloren!
