Wie ihr eine Insolvenz für euch nutzen könnt

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Gerade bei jungen Unternehmern kann es schnell dazu kommen, dass auf einmal kein Geld mehr da ist – zum Beispiel durch zu hohe Ausgaben für ein unerwartet schnelles Wachstum. Aber gerade bei Problemen, trotz denen sich deutliches Potential in der Geschäftsidee sehen lässt, kann man eine Insolvenz tatsächlich auch für sich nutzen. Glaubt ihr nicht? Überzeugt euch selbst.

Solltet ihr also in diese dumme Situation kommen, in der ihr von vorne bis hinten den Forderungen nicht mehr hinterherkommt, bleiben euch trotzdem noch Möglichkeiten das Ruder rumzureißen. Erst einmal ist es wichtig zu wissen, dass auch nach dem Insolvenzantrag die geschäftlichen Tätigkeiten weitergeführt werden können. Es ergeben sich sogar Vorteile: die Gehälter für die kommenden drei Monate werden bezahlt und weder Zinsen noch Altverbindlichkeiten müssen vorerst gezahlt werden. Außerdem ist es gesetzlich gesehen jetzt leichter, Arbeitnehmer zu kündigen – klar, das macht keiner gerne, aber  manchmal geht es halt leider nicht anders.

Sobald ihr den Antrag gestellt habt, könnt ihr anfangen mit euren Stakeholdern zu verhandeln. Indem ihr in den Verhandlungen geringere Abgaben erzielt, könnt ihr nicht nur eure Liquidität langsam wieder aufbauen, sondern gleichzeitig auch Zeit gewinnen. Es macht außerdem Sinn, eure Geschäftsführung um einen Insolvenzexperten zu erweitern. So könnt ihr nämlich eine Eigenverwaltung beantragen, was heißt, dass ihr auch in Zukunft für das Management verantwortlich bleibt und nur im Innenverhältnis von einem unabhängigen Sachverwalter kontrolliert werdet. Mit dem werden dann die anfallenden Entscheidungen getroffen. Das Gute dabei: wenn euch das Gericht eine Eigenverwaltung zusagt, steht ihr gleich ganz anders vor euren Stakeholder da.

Da der ganze Betrieb mit den vorherigen Punkten nun wieder einigermaßen stabilisiert sein sollte, könnt ihr nun alles weitere angehen. Da wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, anhand eines Insolvenzplanes sowohl mit neuen als auch alten Investoren das Unternehmen zu entschulden und restrukturieren. Macht euch aber darauf gefasst, dass die Gläubiger – die übrigens von dem Sachverwalter vertreten werden – die Hosen anhaben. Heißt, das Management muss sich ziemlich nach deren Nase richten. Gleichzeitig könnt ihr aber – dank der Eigenverwaltung – gegenüber den Gläubigern sehr klar kommunizieren wie es um die Finanzen steht und was dementsprechend gerade so möglich ist um die Insolvenz zu überleben. Und dann kann immer noch der Sachverwalter hinzugezogen werden.

Fassen wir also alles zusammen, ist eine Insolvenz sicher keine schöne Sache. Aber wenn ihr einen klaren Kopf behaltet und eure Gläubiger zumindest etwas auf eurer Seite habt – dann kann das Ganze am Ende trotzdem noch gut ausgehen.

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