Starter-Kit Smalltalk Finanzen

Ready for small talk

Folgendes Szenario: es ist Samstag Abend, wir tummeln uns auf der WG-Party von wem auch immer und genießen den Abend. So weit, so gut. Jetzt gibt es aber den Typ Studienkollege, der unglaublich Bock hat sich zum Thema Investitionen auszutauschen. Und damit dem bisher gut gelungenen Abend einen ordentlichen Strich durch die Rechnung zu machen. Jetzt hat man eigentlich nur zwei Möglichkeiten: man zieht sich entweder möglichst elegant aus der Konversation zurück – da reicht ja schon der Vorwand der drückenden Blase oder das leere Gin Tonic Glas in der Hand – oder aber man versucht sich so dezent wie nur möglich im Hintergrund zu halten.

Denn, seien wir mal ehrlich, qualifizierte Bemerkungen zu dem Thema fallen vielen von uns nicht in den Schoß. Ganz im Gegenteil bewegen wir uns hier auf dünnem Eis und laufen Gefahr, jede Minute als Dummkopf aufzufliegen. Aber kein Grund zur Panik: ihr seid nicht alleine. Und für alle Gleichgesinnten ist hier mal ganz Grundsätzliches aufgeführt, was ihr beim nächsten Mal in die Runde werfen könnt ohne dumm dazustehen.

Punkt Eins: Investitionen sind ein wunderbares Beispiel dafür, dass der Herdeneffekt selten gut ist. Ist die Nachfrage nach einem Vermögenswert nämlich gerade sehr hoch, habt ihr den Moment zu investieren verpasst. Sprich, jetzt kauft ihr bereits für einen hohen Preis ein, der möglicherweise nicht mehr allzu sehr in die Höhe gehen wird. Das könntet ihr zum Beispiel mal kurz erwähnen, um dann den Anderen in der Runde die Zügel zu überlassen.

Nächster Punkt: Die Rentabilität ist nicht das Einzige, auf das ihr einen Blick bei eurer Investitionsentscheidung haben solltet. Daneben spielt zum Beispiel die Bilanzstärke langfristig gesehen eine wichtige Rolle. Obwohl die vorliegenden Gewinne hoch sein können, könnte eine ebenfalls hohe Verschuldung vorhanden sein. Das wiederum bedeutet, dass ein großer Teil der Gewinne von den anfallenden Zinszahlungen verschlungen wird. Klingt logisch? Ist es auch. Auch wichtig: das Verhältnis zwischen dem Cashflow und der dazugehörigen Dividende. Bei einem schwachen Cashflow und einer verhältnismäßig hohen Dividende sollte man ein Auge darauf werfen, wie lange ein Unternehmen so finanziell überleben kann. Also, Memo an euch: indem man die gesamte finanzielle Lage eines Unternehmens betrachtet statt nur einzelne Zahlen, kann man sein Risiko sehr viel besser einschätzen.

Last but not least lohnt es sich immer, das Unternehmen im Hinblick auf seine Wettbewerbslage zu betrachten. Lässt sich eine besonders hohe Kundenbindung feststellen, wodurch wiederum höhere Preise am Markt durchsetzbar sind? Oder können an irgendeiner Stelle Kosten eingespart werden? Anhand solcher Vorteile gegenüber der Konkurrenz, kann sich ein Unternehmen nämlich logischerweise in Krisenfällen besser über Wasser halten und in guten Zeiten eine ordentliche Aktienkursentwicklung hinlegen. Und das macht uns doch letztendlich zu glücklichen Investoren.

Solltet ihr also demnächst mal wieder in die missliche Lage kommen, euch zum Thema Finanzen äußern zu müssen, haut ein paar von den oben genannten Facts raus. Damit könnt ihr nichts falsch machen und habt euch vorerst vor stotternden Ausreden bewahrt. Nichts desto Trotz solltet ihr zusehen, entweder das Thema zu wechseln, oder euch aus dem Staub zu machen. Wenn diese Gespräche nämlich erstmal richtig warm laufen, hören sie auch so schnell nicht auf. In dem Sinne: Heads up!

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