Crashkurs Börsensprache – die Zweite

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So, machen wir da weiter, wo wir letztes Mal aufgehört haben. „Go in May and sell away“ ist wohl eine der ältesten Weisheiten am Börsenhimmel. Was damit gemeint ist? Die Sommermonate sind demnach nicht so profitabel wie die Wintermonate. Deswegen lautet die elegante Fortführung des Sprichwortes auch „but remember to come back in September“. Ja gut. In wie Fern diese Regel jetzt wirklich am Ende für die bessere Rendite sorgt sei mal so dahingestellt. Aber vorenthalten wollte ich euch dieses Goldstück garantiert nicht!

Eine ziemlich lässige Sache ist auch „the rule of 72“. Und zwar könnt ihr damit ganz einfach rausfinden, wie lange es dauern wird, bis sich der Wert eurer Investition verdoppelt hat. Aufgepasst: Ihr teilt einfach die magische Zahl 72 durch die erwartete Verzinsung und ruckzuck habt ihr auch schon das gewünschte Ergebnis. Kleines Beispiel? Bei 10% erwarteter Verzinsung teilt ihr jetzt also einfach 72 durch 10 und erhaltet 7,2. Das wiederum heißt, dass sich der Wert eurer Investition in circa sieben Jahren verdoppelt haben wird. Wenn das mal nicht bequem ist. Einen kleinen Haken hat das Ganze leider aber doch: je höher die erwarteten Zinssätze, umso ungenauer wird das Ergebnis. Aber was soll man da sagen, irgendwas ist ja immer.

Weil wir grad so schön dabei sind, machen wir auch gleich mit dem Ausdruck „2-Bagger“ weiter. Ganz simpel gesagt handelt es sich hier um genau so eine Anlage aus eurem Portfolio, die sich mittlerweile verdoppelt hat. Wenn der Anfangswert also bei 50€ lag, kann man ab dem Moment, bei dem der Wert bei 100€ liegt, von einem 2-Bagger reden. Das lässt sich natürlich auch noch weiter spinnen: bei einem 3-Bagger hat sich der Anfangswert mehr als verdreifacht, bei einem 4-Bagger mehr als vervierfacht und so weiter. Das lässt sich natürlich ewig weiterführen. Der Ausdruck kommt übrigens vom Baseball: der Batter läuft zur ersten Base, nachdem er den Ball weggeschlagen hat. Schafft er mehr als eine Base, nennt man das 2-Bagger bis hin zum 4-Bagger. Das ist dann nämlich auch schon der Home-run gewesen. Unter den Investoren sind nach oben aber ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt.

Last but not least der „cost average effect“ – auch Durchschnittskosteneffekt genannt. Hier geht es um den Effekt, der dabei entsteht, wenn ihr regelmäßig gleichbleibende Beträge in eine Wertanlange investiert. Durch die Wertschwankungen einer Anlage kauft ihr also mal mehr und dafür auch mal weniger Anteile für den gleichen Preis. Im Endeffekt ergibt sich damit das sogenannte harmonische Mittel, zu dem ihr die Aktien kauft. Letztendlich ist das aber eher was für uns passiven Investoren, weil wir damit ja genau diesen großen Investitionen auf einen Schlag, die uns wahrscheinlich gleich ein paar Bauchgeschwüre einbringen, aus dem Weg gehen. Wir machen das halt lieber in kleinen, regelmäßigen Schritten. Das bringt auch definitiv den ruhigeren Schlaf.

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