Zuerst verschärfte die Bankenaufsicht Bafin die Regeln für Videoidentifikation, nun nimmt die Bafin die Regelung zurück – und die Fintech-Branche jubelt.
Für mächtig Ärger hatte ein Rundschreiben der Aufsichtsbehörde Bafin gesorgt, mit dem die Regeln für Videoidentifikation stark verschärft wurden. Was technisch und rechtlich anmutet, ist für neue Angebote wie Robo-Adviser oder die Banken-App N26 überlebenswichtig. Der Großteil dieser neuen Dienste bietet die Registrierung und persönliche Identifikation binnen weniger Minuten via Videoidentifikation an. Eine Verschärfung oder gar Verbot hätte für viele Dienste große Steine in den Weg geworfen. U. a. war angedacht worden, dass Kunden zunächst eine Referenzüberweisung von einem anderen Konto vornehmen müssen. Für junge Kunden, die erstmals ein Konto eröffnen, wäre der Zugang per Videoidentifikation versperrt geblieben.
Proteststurm der Finchtech-Branche hat Erfolg
Der Proteststurm schien die Aufsichtsbehörde auf dem falschen Fuß zu erwischen. Denn zunächst wurde die Neuregelung im letzten Sommer schnell wieder auf Eis gelegt. Nun wurde sie komplett zurückgenommen. In der Branche löst dieses Jubelstürme und Erleichterung aus. Endlich gibt es nun eindeutige Regeln, an denen sich alle Anbieter orientieren können. Der Zugang zu Fintech-Angebote ist einfacher und rechtssicher geworden.
Der Erfolg der Fintechs ist u. a. einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zu verdanken, die sich aus Vertretern der Bafin und Branachenteilnehmern zusammensetzt. Profiteure der Änderungen sind u. a. auch die Anbieter von sog. Videoidentifikationsverfahren wie IDnow. Banken und Fintechs werden zukünftig nicht nur verstärkt auf die Softwareleistung zurückgreifen, sondern auch Mitarbeiterschulungen werden regelmäßig nachgefragt werden. Die eine Bewegung stärkt damit die andere auf gleichem Wege.
Freuen kann sich insbesondere der Nutzer, denn der Weg zu Fintech-Angeboten wie App-Konto oder auch Börsen-Advisor ist defintiv vereinfacht worden!
